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Bericht: Heringe, all you can eat - Heringsessen des Skiclub Friedberg am 06.03.2019

Friedberg (har). Eine neue Sitzordnung und Heringe satt gleich zum Auftakt waren zwei Neuerungen des seit Wochen ausverkauften traditionellen Heringsessens des Skiclubs (SCF) im vereinseigenen Heim auf der Seewiese. Nur ganz kurz begrüßte Stephan Adam, der 3. Vorsitzende des Skiclubs, die Besucher, dann hieß es auch schon „Kartoffel Marsch“.

Der leckere Heringssalat stand dschon auf den Tischen. Den hatte die vereinseigene „Schnippeltruppe“ tags zuvor aus 850 Heringsfilets, Äpfeln Zwiebeln und Gewürzgurken sowie süßer und saurer Sahne, Joghurt, Milch und ein paar geheimen Zutaten hergestellt.
Schnell waren die frisch gekochten heißen Pellkartoffeln verteilt. Für „Nicht-Fisch-Esser“ gab es Rippchen mit Kraut. Nachschub war reichlich vorhanden, so dass alle richtig satt wurden. Viel Beifall gab es dann auf Adams Frage, ob es geschmeckt habe. „Ich habe allerdings noch einen Hering“ übrig,“ meinte Adam.
Die Stammbesucher wussten was gemeint war. Einmal mehr hielt Ex-SCF-Vorsitzender Dirk Pfannmüller die traditionelle Heringsrede in der er in gereimten Versen das Heringsessen beschrieb: „Du setzt dich ohne, dess de rennst, nebe all die Leut‘, die du schon kennst, denn die Tisch‘ sind nummeriert, dann gibt’s Hering – all you can eat.“

Viel Lob gab es für „Cheforganisatorin“ Kerstin Achard ebenso wie für Ingrid Philipp in der Küche und den „Kaltmamsellen“, die den Salat zu bereitet hatten sowie „der Mannschaft am Hahn und den fleißigen Bienen, die uns hier bedienen“.
Humorvoll lies der Hering das Vereinsleben im letzten Jahr Revue passieren, erinnerte an den großen Hausputz ebenso wie an die Mitglieder, die bei einer Wanderung „dem falschen Anorak gefolgt sind.“ Nach dem dreifachen „Ski Heil“ kündigte Adam einen musikalischen Überraschungsgast an, der allerdings bei den Stammgästen des Heringsessens ein alter Bekannter ist.

Der Wetterauer Kulturpreisträger Martin Schnur begeisterte schon vor zwei Jahren die Besucher mit seinen Songs, zum Großteil im „Werreraaer Dialekt“. Dem Liedermacher und Sänger gelang es spielend leicht, die Besucher ein- ums andere Mal zum Toben und zum Mitmachen zu bringen. Überraschend der Beginn: Zwei „starke Männer“ mussten ein „Mini-Klavier“ hereintragen und auf einem Tisch abstellen.

Es folgte ein besonderes „Warm up“. Auf zwei großen Pappkartons hatte Schnur einen Text über das Heringsessen geschrieben. Eine Saalhälfte sang einen Textteil auf die Melodie der „Vogelhochzeit“, die andere ihren Text auf „Freude, schöner Götterfunken.
Kaum zu glauben, dass das bestens funktionierte. Und bei „Route Werreraa“ sangen alle wieder mit. Nicht fehlen durfte Schnurs Kultsong Schiegebiet. Darin heißt es: „Die Werreraa is e schie (schönes) Gebiet“, was natürlich bestens zum Skiclub passt.

Seine Klassiker „Margarine“, „Keltenfürst“ oder „Alle wollen alles“ wurden lautstark intoniert. Die Besucher konnten gar nicht genug von Schnur bekommen. Nur das Mini-Klavier kam nicht zum Einsatz. „Ich habe spontan umdisponiert, das war zu leise“, meint der Bauernheimer, der ganz ohne technische Verstärkung auskam. Bei fast 150 Besuchern, die mucksmäuschenstill zu hören oder eben mitsingen, eine tolle Leistung.

Fotos: Loni Schuchardt, Text: Harald Schuchardt