Fahrtenberichte

Navis die Zweite, weil es 2019 so schön war.
Klima oder Wetter?! Der Winter ist ohne Ausnahme viel zu warm, es gibt viel zu wenig Schnee, aber dafür viel zu viel Regen bis teilweise über 2000m. Doch wie bestellt sanken am Dienstag vor der Anreise die Temperaturen und die ersten Flocken schwebten bis in die Täler. Es hörte 2 Tage lang nicht auf und, wer hätte das gedacht, es mussten sogar die Schneeketten aus ihrem Dornröschenschlaf gerissen werden.
Es kam noch besser. Warum auch nicht! Donnerstag, erster Skitour-Tag, alle haben sich mehr oder weniger gut durch den Schnee nach Navis gekämpft, blauer Himmel, Sonne satt und so sollte es die nächsten 4 Tage bleiben.

 
06.02.2020 Skitour zum Mieselkopf (2.623m) / 1.264Hm / 11km
Es wurde sich für eine südseitige Tour entschieden, um sich erst einmal ein Bild von den Schneeverhältnissen machen zu können. Los ging es direkt über die Wiese hinter dem Gasthof Eppensteiner durch tiefverschneiten Wald. Im tiefen Neuschnee musste die Aufstiegsspur neu angelegt werden, eine äußerst schweißtreibende Angelegenheit.
Kurz vor dem finalen Aufstieg zum Mieselkopf hatte der direkte Aufstiegshang mehr als 30° Hangneigung. Es wurde ein Blocktest durchgeführt und für den weiteren Aufstieg ein Bogen linksseitig über einen breiten Grad gewählt. Die Abfahrt war überwiegend in unberührten Tiefschneehängen, auch wenn hier und da Windböen dafür gesorgt hatten, dass der Fels schon wieder zum Vorschein kam.
 
07.02.2020 Skitour zum Naviser Kreuzjöchl (2.536m) / 1.286Hm / 13km
Da der Schnee in den Südhängen schon am Vortag schwer wurde, stand nun eine nordseitige Tour auf dem Programm. Von einem gebührenpflichtigen Parkplatz am Talende ging es über die Rodelstrecke direkt zur Naviser Hütte. Weiter ging es über freie Hänge zum Rücken des Naviser Kreuzjöchl. Der lange, aussichtreiche Kamm konnte bis zum Gipfelkreuz mit Skiern begangen werden, auch wenn Windböen den schönen Neuschnee überwiegend verblasen hatten. Am Gipfel war’s voll. Das schöne Wetter, die grandiose Aussicht und der Neuschnee hatten viele Tourengeher an einem Freitag vor die Tür gelockt.
Die Abfahrt in nördlicher Richtung im Pulverschnee über nicht zu steile Nordwest-Hänge und Mulden war ein Traum. Kaffeedurstig fuhr ein Teil der Gruppe direkt zur Naviser Hütte. Der andere Teil nutzte einen weiteren schönen Tiefschneehang und stiegen anschließend kurz vor dem Navisbach auch wieder zur Hütte auf.
 
08.02.2020 Skitour zum Silbersattel (2.286m) / 1.209Hm / 11.75km
Geparkt wurde an der Dorfkirche. Über einen Forstweg ging es seicht am Weirichbach entlang. Weiter durch lichten Wald und über breite Almflächen. Am Schluss musste ein breiter und mächtiger Steilhang in mehreren Spitzkehren hoch zum 'Silbersattel' überwunden werden. Dieser liegt genau zwischen Hoher Warte und Scheibenspitze und bietet, obwohl er kein Gipfel ist, einen herrlichen Ausblick Richtung Olperer und dem Tuxer Skigebiet. Abgefahren wurde im Großen und Ganzen entlang der Aufstiegsspur in wunderbarem Pulver.
Abschließend über einen Fahrweg zu einer schönen Wiese direkt zur Kirche und zur Sonnenterasse des Kirchenwirtes.
 
09.02.2020 Skitour zum Wetterkreuz  (2.148m) / 651Hm / 5,5km
Einige Teilnehmer hatten sich schon auf die Heimreise gemacht.
Der andere Teil entschied sich noch für eine entspannte Abschlusstour mit weniger Höhenmeter als die Tage zuvor. Das Wetterkreuz ist ein Zwischengipfel auf dem Weg zum Pfoner Kreuzjöchl oder Seeblesspitz. Um die sehr steile und eisige Aufstiegsspur im Wald zu entschärfen, wurde ein großer Teil des Aufstiegs auf dem Forstweg zurückgelegt. Durch freies Gelände ging es dann recht rasch zum Wetterkreuz. Selbstverständlich auch heute wieder bei Wetter der Spitzenklasse. Nach einer ausgiebigen Pause machten wir uns auf zu der letzen Abfahrt. Obwohl der letzte Schneefall bereits einige Tage vergangen war, war der Schnee im oberen Drittel noch sehr pudrig. Im zunehmenden Verlauf aber wurde der Schnee immer schwerer zu fahren und die Schneedecke auch immer dünner. Über lichte Waldstücke und Fiehweiden fanden wir alle sicher unseren Weg nach unten ins Tal.
 
Fazit:
 
Schnee macht glücklich! Und da der Lawinenlagebericht durchgehend ein erhebliches Risiko angab, mussten die ausgewählten Routen besonders umsichtig ausgewählt werden. Sonnenverbrannt, unverletzt und äußerst glücklich ging es wieder Richtung Norden. Und da war es wieder das Klima. Oder doch nur Wetter? Orkantief Sabine sorgte dafür, dass die Berge für einen kurzen Augenblick wieder ihre Ruhe haben.
 
Die etwas längere Anfahrt nach Navis hat sich wieder gelohnt. Der Gasthof Eppensteiner war mal wieder eine überaus entspannte Unterkunft mit sehr herzlichen Gastgebern. Überaus entspannt war es auch wieder innerhalb der Gruppe. Und wieder mal ein dickes Dankeschön an Christian, Christoph und Timo! Wir kommen wieder!

Es grüßt Euch
Alex