Fahrtenberichte

Im Wipptal befindet sich der Brennerpass und den kennt wohl jeder.
Sehr ursprünglich sind die Seitentäler und aus diesem Grund für Skitouren bestens geeignet.
Eines davon ist das 10 Kilometer lange Navistal, das bei Matrei östlich abzweigt.
Eng, steil und trotzdem sonnig, und wie sich zeigen sollte ein kleines Skitouren-Juwel. Wenn es woanders schon sehr schlecht aussieht, mangelt es hier nicht an tiefverschneiten Pulverschnee-Abfahrten.
Ende März kann man schon von Frühjahrs-Skitouren sprechen. Bei sommerlichen Temperaturen im Tal starten und hochwinterliche Verhältnisse auf dem Gipfel vorfinden. Der Wetterbericht sah gut aus.
Das hieß früh starten, Harscheisen, Fellwachs und ausreichend Getränke in den Rucksack.

28.03. 2019 Hohe Warte - Navis
Skitour zur Hohen Warte (2.398m) / 1.066Hm / 12km
Eine nordseitige Tour, die bei sicheren Lawinenverhältnissen entspannt begangen werden konnte.
Geparkt wurde an der Dorfkirche. Über einen Forstweg ging es seicht am Weirichbach entlang.
Durch lichten Wald und über breite Almflächen ging es am Ende in Spitzkehren hoch zum 'Silbersattel'. Dieser liegt genau zwischen Hoher Warte und Scheibenspitze und bietet einen herrlicher Ausblick Richtung Olperer und dem Tuxer Skigebiet.
Die sicheren Verhältnisse ermöglichten es direkt vom Silbersattel einen steileren Tiefschneehang einzeln abzufahren. Diese Schneeverhältnisse hatte niemand erwartet.
In Talnähe konnte man über einen Fahrweg direkt oberhalb der Kirche bis zum Auto abfahren. Keine Wolke mehr am Himmel und der Kirchenwirt öffnete gerade die Sonnenterrasse.

29.03. 2019 Kreuzjöchl – Naviser Hütte - Navis
Skitour zum Kreuzjöchl (2.536m) / 1.300Hm / 11,5km
Von einem gebührenpflichtigen Parkplatz am Talende ging es zuerst über eine Forststraße und später in einer landschaftlich schönen Abkürzung durch den Wald Richtung Naviser Hütte.
Weiter ging es über freie Hänge zum Rücken des Naviser Kreuzjöchl. Der lange, aussichtreiche Kamm wurde immer schmaler, konnte aber bis zum Gipfelkreuz mit Skiern begangen werden. Vorsichtshalber hatten wir vorher Harscheisen angelegt.
Die Abfahrt in nördlicher Richtung im Pulverschnee über nicht zu steile Nordwest-Hänge und Mulden war bei sehr geringer Lawinengefahr ein Traum.
Um einen schönen Skihang mit weichem Sulzschnee für die Abfahrt nutzen zu können, zogen wir kurz vor dem Navisbach nochmals die Felle auf und belohnten uns für die knapp 200Hm Aufstieg mit einer Einkehr in die Naviser Hütte.

30.03. 2019 Kreuzjöchl – Innergriff - Navisbach - Navis
Skitour zum Kreuzjöchl (2.536m) / 1.111Hm / 14,5km
Das wunderschöne Skigelände des Vortages ging unseren Guides nicht aus dem Kopf. So wurde beschlossen nochmals in einer anderen Variante über den Innergriff zum Kreuzjöchl aufzusteigen, ohne nochmals über den  Kamm zum Gipfel laufen zu müssen.
Das bedeutete zwar mehr Kilometer, aber weniger Höhenmeter und, das Beste, wir legten die erste Spur. Wetter und Lawinenverhältnisse waren nahezu optimal.
Für die Abfahrt folgten wir den Kamm noch ein Stück Richtung Griffjoch, um dann durch die Knappenkuchl Richtung Klammalm in unverspurten Gelände abzufahren.
Schliesslich mussten wir uns doch wieder links Richtung Navis halten und fuhren diesmal über das Navisbachtal Richtung Parkplatz ab. Die Schneeverhältnisse waren hier nicht mehr die Besten und die Sonne brannte unerbittlich auf unsere tollen Funktionsklamotten. Ski ins Auto, Jacke aus und ab zur Sonnenterrasse des Kirchenwirts.

Schliesslich wurde auf die Sonntagstour verzichtet. Mit der langen Rückfahrt im Nacken hätte eine längere Tour keinen Sinn gemacht. Für eine kurze Tour waren die schlechten Schneeverhältnisse in den südseitigen Hängen nicht verlockend genug. Also wurde am Samstagabend nochmal ein sehr schöner Schneeaufguss von Timo in der Sauna zelebriert und die beiden Massagesessel rüttelten die müden Knochen durch.

Christian und Hecki waren geduldige Tourenplaner, immer konzentriert bei der Sache und trotzdem für jeden Spass zu haben. Keine Frage, die etwas längere Anfahrt nach Navis hat sich gelohnt. In Sachen Skitouren findet man hier beeindruckende Möglichkeiten. Der Gasthof Eppensteiner ist ein gut organisierter Familienbetrieb mit sehr gemütlichen Zimmern, einer schönen Sauna und sehr herzlichen Gastgebern. Wenn man Glück hat, so wie wir, zaubert Siegfried, kurz Siggi genannt, dann am letzten Abend seinen selbstgemachten Zirbenschnaps hervor.