Fahrtenberichte

Bericht: Skitour für Einsteiger in Obermaiselstein vom 22.1. bis 25.1.2015 mit Christian Spiegel

Unsere Skiclubmitglieder Christine und Christoph Lindemann sowie Christian Spiegel hatten sich für dieses Jahr etwas Besonderes ausgedacht.

Vor dem alljährlichen Tourenprogramm gab es die Möglichkeit den Skikurs „von der Piste ins Gelände“, zu buchen. Das war natürlich perfekt für alle, die mehr Sicherheit auf den Brettern im Gelände wollten.
Wir trafen uns am Donnerstag nach unserem Skikurs mit Christian Spiegel in den Oberdorfer Stuben. Er hatte uns zur Unterstützung noch einen Helfer zur Seite gestellt: Christian Heck , der vielen jungen Mitgliedern bestens bekannt ist durch die Jugendfreizeit nach Obertauern.

Zuerst wurden die Sonden, Lawinenschaufeln und LVS-Geräte (Lawinenverschüttungssuchgeräte) verteilt. Gegen 14 Uhr starteten wir mit den Autos zum Parkplatz Grasgehren. Hier machten wir uns mit den Fellen vertraut und nachdem Christian unsere LVS Geräte überprüft hatte, ging es los in Richtung Riedberger Horn (1792 m). Am Anfang noch mit leichter Steigung mussten wir uns später mit Spitzkehren beschäftigen.
Beim Spitzkehren kreuzt man einen relativ steilen Hang und dreht dabei seinen Innenski um 180° in die neue Richtung um anschließend  den Außenski nachzuziehen. Dabei wird der anfallende Schnee auf dem Ski mehr oder weniger elegant weggeschnickt. Hinzufallen wäre eine blöde Idee, da man ja auch noch die Stöcke in den Händen hält und es dann sehr mühsam und kräftezehrend wäre, sich wieder zu entwirren.
Da erweist es sich doch von Vorteil, wenn man brav am Montagabend im Skiclubheim mit Frau Lichtenberger seine Gleichgewichtsübungen bei Pilates trainiert hat.

Bei wunderschönem Sonnenschein durchquerten wir eine kleine Waldpassage, um anschließend über einen breiten Grat nach 650 Höhenmetern das Riedberger Horn zu erreichen. Vom Gipfel aus bot sich uns eine perfekte Abendstimmung. Breite Nebelfelder zogen sich durch das Tal und wurden von beeindruckenden Wolkenbildern am Himmel untermalt. Die Sonne zauberte ein warmes Licht und jeder von uns wusste: Das sind die Momente, für die sich jede Anstrengung lohnt! Vielleicht muss man aber auch schon etwas älter sein, um das wahrzunehmen, denn unser „Hecki“ meinte: „Tourengehen, das kann man mal machen.“
Die Abfahrt war allerdings nicht ganz so lustig. Der feste, verspurte Schnee war für alle eine Herausforderung. Christian Heck machte das Schlusslicht, um den einen oder anderen aufzusammeln. Am Ende waren alle unverletzt und müde am Parkplatz angekommen.

Zu Hause im Gasthof gab es bald Abendessen. Nach Aussagen des Kellners hätte dieser wohl  selbst keine Halbpension gewählt. Nun ja, das Essen war sehr lecker. Heinrich hat nach langem hin und her seinen Nachschlag Suppe bekommen und die übrigen hungrigen Mäuler sind durch die Reste der weiblichen Teilnehmer versorgt worden. Am Ende waren alle satt. An unserem Tisch ist wirklich keine Kartoffel übrig geblieben.


2.Tag
Nach dem leckeren Frühstück sind wir gegen 9 Uhr in Richtung Balderschwang gefahren. Zwischen den Ortsteilen Geschwend und Schipfhalten führte uns ein steiles Sträßchen zur Brücke über die Bolgenach. Bei schneebedeckter Straße sollte man hier lieber Schneeketten anlegen. Leider erwies sich der dort ergatterte Parkplatz als recht teuer. 15 € brachte uns das Ticket im Halteverbot ein. Das Ordnungsamt ist hier genauso fleißig wie in Friedberg.
Unser Weg führte zunächst über eine Brücke, dann über sanfte Hänge und lichte Waldstücke vorbei an der Burgl-Hütte  1428m) und zuletzt steil empor zum Feuerstätter Kopf  (1645m). Hier mussten wir den steilen Zielhang einzeln passieren, was alle gut gemeistert haben. Nach einer kurzen Pause ging es dann talwärts. Wie auf Wolken fuhren wir im fantastischen Pulverschnee, den einige von uns ziemlich gemütlich fanden. Kurz vor der Burgl-Hütte hatte Christian noch eine LVS Suche vorbereitet. Zum Glück war niemand verschüttet und wir konnten den Piepser schnell orten und ausbuddeln.
Danach kehrten wir in der Burgl-Hütte ein. Im Eingangsbereich roch es nach Zitronen und in der Hütte brannte schon das Feuer im Kachelofen. Die Hütte war sehr liebevoll geführt und super gemütlich. Nachdem wir uns dort aufgewärmt hatten, ging es zurück zu den Autos. Am Abend sind dann noch einige von uns zur BR3 Party ins Dorf gelaufen. Bei Glühwein und Musik ließen wir den Tag ausklingen. Christian und „Hecki“ haben natürlich auch hier die beste Ausdauer bewiesen.

3.Tag
Auf zum Wannenkopf hieß es am Samstagmorgen. 850 Höhenmeter galt es zu bewältigen. Vom Parkplatz aus ging es zunächst eine Forststraße entlang ins Bolgental. Zwei „windige Bretter“ mussten wir überqueren, wie es unsere bayrische Teilnehmerin Doris beschrieb. Die Mutigen unter uns hatten sich getraut darüber zu fahren. Mehr oder weniger erfolgreich. Da hab ich doch lieber abgeschnallt - sicher ist sicher!  Durch Waldpassagen mit freien Flächen erreichten wir bald den steilen, eisigen Aufstieg  zum Wannenkopf (1712m). Leider war uns keine gute Sicht gegönnt und wir machten uns zügig an die Abfahrt. Das Gebiet um den Wannenkopf ist ein empfindlicher Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Die angezeigten Routen sind hier konsequent einzuhalten, sonst kann das sehr teuer werden. Mir sind die Schilder gar nicht aufgefallen, aber Christian Spiegel hatte alles im Überblick.

4.Tag
An unserem letzten Urlaubstag sollte es nochmal aufs Riedberger Horn gehen. Über Nacht hatte es heftig geschneit und wir fuhren mit dem Bus nach Grasgehren. Dieser hatte immerhin Schneeketten. Unser Weg führte wie schon am Donnerstag über den wunderschönen Grat zum Riedberger Horn. Leider hatten wir dieses Mal keine gute Sicht und ein eisiger Wind pfiff uns um die Ohren. Jacken und Rucksäcke waren wie mit einer Zuckerschicht ummantelt. Die Gruppe blieb deshalb unterhalb des Gipfels, um sich dort, geschützt vor dem eisigen Wind, trockene Sachen anzuziehen und abzufellen. Christian und Hecki wagten noch den kurzen Aufstieg zum Horn. Wegen der schlechten Sichtverhältnisse entschied Christian nicht die längere Abfahrt nach Balderschwang , sondern die kürzere Strecke zurück nach Grasgehren zu nehmen. Einen Unterschied zwischen Nebel und Schnee gab es an diesem Tag kaum, aber der feine Pulverschnee war ein Genuss für Körper und Seele. Unten heil angekommen konnten wir uns die Wartezeit auf den Bus mit einem leckeren Glühwein versüßen.

Ein wunderbarer Urlaub ging an diesem Tag zu Ende, aber alle freuen sich schon auf das nächste Jahr.
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Christine und Christoph Lindemann, Christian Spiegel und Christian Heck.