Fahrtenberichte

Bericht: Skitour für Fortgeschrittene nach Mittelberg 20. - 23.02.2014

Ski-Plus, eine Kombination aus Skitouren und Freeriden
Die diesjährige Fortgeschrittenenfahrt für Skitourengeher ging diesen Winter ins Kleinwalsertal nach Mittelberg. Vom 20. bis 23.02.2014 waren wir im Hotel Neue Krone untergebracht. Das Motto dieser Fahrt war, eine Kombination aus Skitouren und Freeriden zu finden.
Nach der Anreise bis zum Mittag stand noch eine kleine Nachmittagsskitour auf dem Programm. Direkt vom Hotel ging es gemeinsam erst ein paar Meter zu Fuß mit den Skiern auf den Schultern abwärts, über die Breitach, ehe wir beim Höfel Lift die Skier anschnallen konnten. In zwei Gruppen stiegen wir auf die Kuhgehrenspitze (1910m). Die frühlingshaften Bedinungen trieben uns die ein oder andere Schweißperle auf die Stirn. Diese milden Temperaturen mit einer herrlichen Nachmittagsstimmung ließen aber die Anstrengungen am Gipfel schnell vergessen. Anbetracht der teilweise mageren Schneelage im Aufstieg, es gab kurze und etwas schlammige Tragepassagen, entschieden wir uns Richtung Norden abzufahren. Dort gab es noch Pulverschnee, ehe wir auf die schneesichere Talabfahrt des Kanzelwandskigebietes kamen. Der Rest war dann kein Problem mehr, wir wurden sogar von der Pistenkontrolle ins Tal begleitet.

Der Freitag stand dann ganz im Zeichen von wenig Aufstiegsmühen aber viel Abfahrtsspaß. Wir gönnten uns einen Tagesskipass für das gesamte Kleinwalsertal. Die Skisafari konnte beginnen. Wir starteten mit der ersten Gondel des Tages an der Walmendinger Horn Bahn unweit unseres Hotels. Von der Gipfelstation ging es gleich rasant an der Oberen und Unteren Walmendingeralpe vorbei zur Talstation der Ifen Lifte. Die Lifte brachten uns zum Hahnenkopf, um vor der Mittagspause noch ein paar Abfahrten abseits der Pisten in die Hänge zu Zaubern. Wie angekündigt, verschlechterte sich das Wetter und es begann zu schneien. Da kam die Abfahrt vom Ifen Skigebiet über den Gottesacker Richtung Wäldle nach der Mittagspause genau richtig. Die Felsen und Kiefern gaben uns genug Kontrast, um auch diese Abfahrt zu genießen. Im Wäldle stiegen wir in den Skibus zur Kanzelwandbahn. Mit der Seilbahn ging es dann wieder bequem bergauf. Von der Gipfelstation querten wir geschwind in die Buckelpiste unter dem Zweiländer Lift. Diese präsentierte sich zur unserer Freude aber heute in zerfahrenem aber lockerem Pulverschnee. Nach der kurzen Liftfahrt mit der Zweiländerbahn gingen wir die letzte große Abfahrt an. Davor stand aber erst einmal ein kleines Stück laufen an. Mit Skiern am Rucksack stapften wir in griffigen Tritten zum Sattel unterhalb des Kanzelwandgifel. Von dort ging es über unverspurte Hänge ins Warmantsgundtal, ehe wir die letzten Gondeln nutzen, um wieder nach Rietzlern zurück zu kommen. Die letzten Nachzügler mussten sogar noch 7 Minuten warten, bis sie in die allerletzte Gondel einsteigen konnten.
 
Der Samstag versprach Wetterbesserung, nach dem Schneefall des Vortages war uns das natürlich recht. Es stand wieder eine reine Skitour an. Unser Ziel für den Tag der Steinmandl (1982m). Mit Skibus ging es zur Talstation der Ifen Lifte. Diese Mal aber ließen wir diese links liegen und durch den frisch verschneiten Winterwald ging es über Melköde und Schwarzwasserhütte auf den Gipfel. Wir hatten Glück und nur ein paar Abfahrtsspuren waren bereits vorhanden. Die komplette Gruppe war am Gipfel und genoss die Abfahrt im Pulverschnee. An der Schwarzwasserhütte kehrten wir ein, um zu testen, ob die Kaiserschmarrnportionen immer noch so üppig sind. Es stimmte, aber diese Stärkung war nötig, schließlich wartete noch ein Aufstieg zur Ochsenhofer Scharte. Die letzten Meter dorthin waren etwas mühselig und mussten ohne Skier bewältigt werden. Gemeinsam wurde aber auch diese Stelle gemeistert, Trittstufen wurden getreten und die ersten halfen den Nachfolgenden, indem Skier übernommen wurden. Von dort fuhren wir in der Nachmittagssonne Richtung Baad ab. Ein paar gönnten sich noch den Aufstieg auf das Grünhörn (2035m) und folgten dann ebenfalls nach Baad. Ein erlebnisreichen Skitag haben wir in der Hotelbar mit Olympia schauen ausklingen lassen. Leider ohne Medaille im Slalom, das störte uns aber heute nicht mehr.
Das Wetter am Abschlusstag wurde noch besser. Ein Traum in Weiß-Blau. Jedoch sollten wir von der direkten Sonneneinstrahlung verschont bleiben. Es ging in das Karlstor von Baad aus. Die Sonne des Vortages hatte nämlich alle sonnenbeschienen Pulverhänge anfirnen lassen, was bei den kalten Nachttemperaturen zu einem Harschdeckel führte. Im Karstor, einem nordseitigem Kar im Schatten des großen Widdersteins erhofften wir uns noch ausreichend Pulverschnee. Durch das Bärgundtal stiegen wir erst auf einem Forstweg, dann über flache Hänge auf, ehe der große Schlussanstieg wartete. Diesen meisterten alle, trotz einiger Blasen an Füßen und einer Menge Spitzkehren. Aber spätestens bei der Pulverabfahrt waren die fehlende Sonne und die Aufstiegsmühen vergessen. Ein lohnender Abschluss für die vier erlebnisreichen Skitourentage.

Text: Christoph Lindemann