Fahrtenberichte

Bericht: 12.06.-22.06.2013 Wandern im Frühling in den Dolomiten mit Heidi Mörler

Eines vorweg: An allen 10 Tagen unseres Aufenthalts genießen wir ein herrliches Sommerwetter, nur am Mittwoch, 19.06., kommen wir in einen Gewitterguss. Welch ein Glück haben wir wieder! Heidi Mörler, die Organisatorin und Wanderführerin dieser Reise, war schon früher angereist und hatte schlechtes Wetter.

 

Mittwoch, 12. Juni
Nach und nach treffen die 24 Teilnehmer der Fahrt in „unserem" Vier-Sterne- Hotel „Panider Sattel" ein und sammeln sich auf der Terrasse. Welch ein herrlicher Blick von hier auf die schneebedeckten Berge der Dolomiten und auf St. Ulrich tief im Tal! Das Hotel liegt – wie der Name schon sagt – auf dem Panider Sattel oder – italienisch – Passo Pinei in 1.437 m Höhe. Unter anderem besitzt es einen schönen Wellnessbereich mit Sauna, Swimmingpool und Whirlpool, eine große Terrasse und großflächige gepflegte Rasenflächen mit Liegestühlen und einem Kinderspielplatz. Das Essen ist sehr gut und sehr reichlich. In die Halbpension eingeschlossen sind nachmittags noch Kuchen und andere Leckereien. Fünf Gehminuten vom Hotel entfernt befindet sich die Haltestelle des Linienbusses.

Donnerstag, 13. Juni
Von unserem Hotel aus laufen wir durch blühende Wiesen und durch Wald nach Kastelruth. Mit dem Sessellift geht es zur Marinzen-Hütte in 1.486 m Höhe. Dort sitzen wir auf der Terrasse, genießen den schönen Ausblick und die Südtiroler Spezialitäten. Nachdem wir auf dem Rückweg einen langen, steilen Abstieg durch den Wald bewältigt haben, geht es wieder durch die schönen Blumenwiesen zurück zu unserem Hotel.

Wanderung nach Kastelruth

Freitag, 14. Juni
Von unserem Hotel laufen wir bergab durch Wald und Blumenwiesen nach St. Ulrich. Wir bummeln durch den Ort mit seinen hübschen Häusern. Manche besuchen den Friedhof mit dem Grab von Luis Trenker, andere sitzen gemütlich auf der Terrasse eines Cafés. Mit dem Linienbus fahren dann alle wieder zurück zum Hotel. Alle? Nein – drei Unermüdliche laufen über den Panorama-Weg nach St. Christina und fahren von dort zum Hotel. Alle sitzen wir dann noch gemütlich auf der Hotelterrasse zusammen.

Kurz vor St.Ulrich

Samstag, 15. Juni
Mit dem Bus fahren wir nach St. Ulrich, von dort mit der Seilbahn zur Seiser Alm, einer Hochalm von riesigen Ausmaßen. Auf bequemen Wegen laufen wir an großen Wiesenflächen in sattem, strahlendem Gelb vorbei: Trollblumen, Sumpfdotterblumen und Schwefelanemonen. Im Hintergrund sieht man die schneebedeckten Berge.

Wiesen und Berge

Mit der Seilbahn fahren wir nun zum Puflatsch und nehmen auf der Terrasse des „Berggasthofes Sessellift Puflatsch" in 2.100 m Höhe bei strahlendem Sonnenschein unser Mittagessen ein. Anschließend wandern wir den landschaftlich sehr reizvollen Rundweg Puflatsch entlang und bewundern die vielen Enzianblüten. Vom Aussichtspunkt mit Gipfelkreuz sehen wir tief unter uns „unser" Hotel. Mit der Seilbahn geht es anschließend hinunter nach Seis am Schlern. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten gelingt es uns auch, einen Bus zu finden, der uns zur Haltestelle „Panider Sattel" bringt.

Auf dem Puflatsch-Rundweg

Sonntag, 16. Juni
Mit dem Bus fahren wir nach St. Ulrich, von dort mit der neuen Standseilbahn zur Bergstation Raschötz. Hier teilt sich die Gruppe. Der Weg unserer Gruppe durch den Naturpark Puez-Geisler Richtung Brogles-Hütte führt zunächst durch Nadelwald, dann durch ein Gebiet, das einer Heidelandschaft ähnelt. Auf der folgenden langen Wegstrecke haben wir immer einen herrlichen Blick auf die verschneiten Berge der Geisler-Spitzen. Als „Sahnebonbon" begleiten uns ständig drei Pferde mit zwei Fohlen. Die andere Gruppe läuft zum Gipfelkreuz Raschötz. Beide Gruppen treffen sich wieder am Bergrestaurant. Dort sitzen wir auf der Terrasse und lassen es uns schmecken, ehe wir wieder mit der Standseilbahn nach St. Ulrich und von dort mit dem Bus zum Panider Sattel fahren.

Montag, 17. Juni
Mit dem Bus fahren wir nach St. Christina. Von dort geht es mit der Seilbahn hinauf auf den Col Raiser. (2.106 m). Auf dem Weg zur Regensburger Hütte in 2.037 m Höhe genießen wir das Panorama der schneebedeckten Berge der Geisler-Gruppe, die zum Greifen nah erscheinen. Eine wunderschöne Hochgebirgslandschaft! Vor der Regensburger Hütte sitzen wir in der Sonne und stärken uns mit Südtiroler Köstlichkeiten. Als wir wieder aufbrechen, laufen sechs der Unsrigen den gleichen Weg wieder zurück zur Bergstation Col Raiser.

Wir anderen zehn laufen steil bergan Richtung Troier Hütte. Der Weg führt an vielen Schneefeldern vorbei. Viele kleine Blumen blühen, vor allem ganze Felder von weißen Krokussen. Auf der Terrasse der Troier Hütte erholen wir uns von dem schweißtreibenden Anstieg, ehe wir zur Seceda-Hütte in 2.518 m hinauf laufen, unter anderem über ein großes Schneefeld. Von hier fahren wir mit der Seceda-Seilbahn hinunter nach St. Ulrich und mit dem Bus zurück zu unserem Hotel. Herrlich, so eine Wanderung im Hochgebirge!

Dienstag, 18. Juni
Wieder geht es mit dem Bus nach St. Ulrich und weiter mit der Seceda-Seilbahn zum Gipfel hinauf. Heute ist eine Genusswanderung angesagt. Wir wandern bergab zu einer hübschen Kapelle, an der wir kurz rasten. Weiter geht es durch die wunderschöne Hochgebirgslandschaft mit gelb blühenden Wiesen, an Schneefeldern vorbei zur Odles-Hütte. Auf der großen Sonnenterrasse nehmen wir unser Mittagessen ein und faulenzen ein bisschen. Anschließend geht es hinab zur Bergstation der Col-Raiser-Seilbahn. Wir fahren hinab nach St. Christina und von dort mit dem Bus zurück zum Hotel.

Mittwoch, 19. Juni
Die heutige lange Wanderung wird von unserem Hotel angeboten und von Helmut, einem staatlich geprüften Bergführer, geführt. Mit dem Bus fahren wir zunächst nach St. Ulrich und weiter zum Sella-Joch. Nach einem ziemlich steilen Anstieg erreichen wir den Friedrich-August-Weg, einen langen, landschaftlich wunderschönen und sehr beeindruckenden Weg, der am Lang- und Plattkofel entlang führt, teilweise über Schnee und Geröll, so dass man sich beim Laufen richtig konzentrieren muss. Der Weg wird auch von anderen Wanderern frequentiert. Schließlich erreichen wir die große Plattkofelhütte, in die wir zur Mittagsrast einkehren. Danach laufen wir entlang des Langkofels mit langem, steilem Abstieg über die Confin-Böden und durch Wälder, an einem plätschernden Gebirgsbach entlang zum Monte Pana. Es zieht ein Gewitter auf mit Blitz und Donner. Begleitet von einem starken Regenguss steigen wir ab nach St. Christina. Klatschnass kommen wir dort an und fahren mit dem Bus wieder zurück zum Panider Sattel. Hier verabschieden wir uns von unserem Bergführer Helmut und bedanken uns für die doch recht anspruchsvolle Tour.

Donnerstag, 20. Juni
Heute ist der letzte Tag, an dem unsere Karten für die Seilbahnen gültig sind. Alle fahren zunächst wieder mit dem Bus nach St. Ulrich.

Es bilden sich zwei Gruppen, eine wird von Heidi Mörler geführt, eine von Karl Heinz Bietz.

Heidi und ihre Gruppe fahren mit der Seilbahn zur Raschötz. Sie steigen zum Gipfelkreuz hinauf und sitzen zur Mittagsrast vor der Raschötz-Hütte in der Sonne. Danach geht es mit der Seilbahn wieder hinunter nach St. Ulrich und mit der Seceda-Seilbahn zum Gipfel hinauf, um dort noch einmal die schneebedeckten Berge zu genießen. Da es jetzt schon kühler ist, wird In der Seceda-Hütte eine Pause gemacht. Danach fahren sie wieder nach St. Ulrich.

Karl Heinz fährt mit seiner Gruppe mit der Seilbahn von St. Ulrich zur Bergstation der Seiser Alm. Sie wandern am Hotel „Sonne" vorbei zur Sanon-Hütte. Dort sitzen sie in der Sonne, essen sehr gut und werden als i-Tüpfelchen noch von einem Ziehharmonika-Spieler unterhalten. Anschließend geht es über die Icaro-Hütte und Contrin-Hütte zurück zur Seilbahn und mit dieser nach St. Ulrich.

Zum Abendessen im Hotel sind alle wieder zusammen. Heute teilen wir unseren großen Speiseraum mit einer zehnköpfigen italienischen Großfamilie. Ein vom Hotel engagierter einheimischer Musiker spielt nach dem Essen auf seiner Ziehharmonika abwechselnd am Tisch der Italiener und an unseren Tischen. Es kommt zu einem italienisch-deutschen Sängerwettstreit. Ein älterer Italiener (der Patriarch?) singt mit voll tönender schöner Stimme und mit viel Gefühl ein italienisches Lied nach dem anderen, begleitet von seiner Familie. Sein Repertoire scheint unerschöpflich zu sein. Dagegen kommen wir einfach nicht an! Bei ausgelassener Stimmung kommt es zum Abschluss noch ganz spontan zu einer deutsch-italienischen Polonäse.

Folklore pur

Freitag, 21. Juni
Dieser Tag steht zur freien Verfügung. Einige von uns fahren nach Bozen, andere nach St. Ulrich, einige wandern nach Kastelruth usw.

Nach dem Abendessen resümiert Karl Heinz Bietz die Urlaubstage noch einmal in launigen Versen. Es folgt ein Dankeschön an Heidi Mörler für die Organisation und Durchführung dieser schönen Wandertage. Wir sind gespannt, welches Wanderziel sie für das kommende Jahr anbieten wird.

Karl-Heinz-Gedicht

Samstag, 22. Juni
Nach dem wie immer guten und reichlichen Frühstück begeben sich alle auf die Heimfahrt.

Leonore Schröder

Die Bilder zu dieser Wanderfahrt finden Sie unter der Rubrik "Weblinks - Wanderbilder - Wanderbilder von J.Spiegel" auf dieser Website.