Fahrtenberichte

Bericht: 21.-24.02.2013 - Beste Schneeverhältnisse beim Skitourengehen im Tannheimertal

Vom 21. bis 24. Februar trafen sich 12 Skitourengeher im Hotel Drei Tannen in Tannheim ein um mit Christian und Christoph ein langes Skitourenwochenende zu verbringen. Die Schneelage war bestens. König Winter hat mit eisigen Temperaturen und frischem Schneefall das Tannheimer Tal mit seinen Bergen in eine tiefe Winterlandschaft verwandelt. Gegen die eisigen Temperaturen von teilweise bis zu -20°C half ausreichend warme Kleidung und trotz allem wurde doch die eine oder andere Perle Schweiß gesichtet. Die Lawinenlage war in dieser Zeit erfreulicherweise meist nur mäßig bis gering und somit konnten die Touren wie geplant durchgeführt werden.

Der Donnerstagmorgen wurde für die Anreise genutzt. Es blieb noch Zeit für eine kleine Eingehtour am Nachmittag. Zuvor wurden alle Teilnehmer begrüßt, Sicherheitsausrüstung wie Schaufel, Sonde und Lawinenverschüttendensuchgerät verteilt. Für die Einsteiger gab es noch ein kurze Materialunterweisung und ein paar theoretische Grundlagen ehe es losging. Wie letztes Jahr wurde der Schönkahler (1687 m) als Einstieg ausgewählt. In Fahrgemeinschaften ging es zum Ausgangspunkt, dem Parkplatz kurz hinter der Grenze zwischen Grän und Pfronten. Der Aufstieg führte bei Schneefall erst durch einen Waldweg, dann über 3 kleinere lichte Steilstufen zur Pforntener Alm. Die Steilstufen wurden fleißig genutzt um Spitzkehren zu üben. An der Pfrontener Alm beschloss Christoph mit seiner Gruppe, die Einsteiger, abzubrechen und die Abfahrt in Angriff zu nehmen. Christian war mit den alten Hasen schon etwas vorgelaufen. Musste dann aber auch auf dem Gipfelrücken umdrehen. Zum einen wurde die Zeit knapp und zum anderen nahm der Schneefall zu, was die Sicht deutlich verschlechterte. Bei der Abfahrt trafen beide Gruppen wieder zusammen um gemeinsam zum Parkplatz abzufahren. Nach kurzer Absprache an den Autos beschlossen einige die kalten Glieder noch vor dem Abendessen in der Sauna aufzuwärmen.

Für die nächsten Tage versprach der Wetterbericht Rückgang des Niederschlags und immer wieder Wolkenlücken. Tatsächlich, am Freitagmorgen war blauer Himmel zu sehen. Wie geplant konnten wir die Krinnenspitze (2000m) angehen. Letztes Jahr haben wir sie uns noch mit Lifthilfe erschlichen. Diesen Winter stand die liftfreie Besteigung von Süden aus an. Nach kurzer Fahrt nach Rauth ging es erst über eine kurze Forststraße dann über einen engen Waldweg ehe wir in freies Skigelände kamen. Wir waren die ersten die den Aufstieg nach dem Neuschnee angingen und spurten über einen Rücken an kleine Heustadlen vorbei auf den flachen Gipfelgrat. Beide Gruppen trafen sich am Gipfel. Leider hatte die Sicht sich im letzten Teil des Aufstiegs verschlechtert. Gott sei Dank lockerte sich der Nebel gerade rechtzeitig zum Beginn unserer Abfahrt. Juchzend zauberten wir unsere Spuren in den frischen und unverspurten Schnee. Auf halber Höhe pausierten wir. Christian erklärte die Verschüttendensuche mit anschließender Übung. Parallel dazu grub Christoph ein Schneeprofil und erklärte den Teilnehmern den Aufbau der Schneedecke mit den unterschiedlichen Schichten. Danach musste noch die Abfahrt durch den engen Waldweg gemeistert werden. Diese verlangte allen Teilnehmern noch einmal alles ab. Die letzten Meter auf der Forststraße waren dann kein Problem mehr. Auch heute wurden die Glieder wieder in der Sauna aufgewärmt.

Der Samstag war wohl ein ganz besonderer Tag. Erstens, wir nutzen einen Lift, zweitens, unsere Tour endete nicht am Ausgangspunkt und drittens hatten wir eine Abfahrt im besten Champagnerpowder der Welt. Aber der Reihe nach. Mit dem Lift fuhren wir zum Füssener Jöchle. Von dort stiegen wir mit unseren Skiern noch ein paar Höhenmeter zum Lumberger Grat auf. Wir waren die Ersten an diesem Morgen und noch keine einzige Abfahrtspur zur Seeben Alpe war vorhanden. Das Wetter spielte auch wieder mit. Die Sonne blitzte durch die lichten Nebelschwaden was für eine gute Sicht sorgte. Die Abfahrt war wirklich unglaublich. Bei bestem Champagnerpowder wurde gejuchzt vor Freude. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht zogen wir die Felle auf unsere Skier um über das Vilser Jöchle weiter auf das Brenntenjoch (2000 m) aufzusteigen. Hungrig genossen wir die Gipfelbrotzeit über den Wolken. Die Abfahrt folgte bis zur Seebenalpe der Aufstiegsspur und weiter durch lichten Wald und über einen Forstweg nach Enge. Hier endete für heute unsere Tour. Mit Reinholds Bus führen die Fahrer zurück zum Ausgangspunkt um die restlichen Autos zu holen. Und wieder wurde der Tag in der Sauna beendet. Einige nutzten sogar noch den Nachmittag um am Füssener Jöchle Skifahren zu gehen.
Schon war der Sonntag da und die letzte Tour stand auf dem Programm. Das Wertacher Hörnle (1695 m) wurde bestiegen. Eine beliebte Skitour und dem entsprechend stark begangen. Wir reihten uns in die zahlreichen Skitourengeher ein. Bei recht flottem Aufstiegstempo kamen wir gut voran. Offene Hänge wechselten sich mit kurzen Waldpassagen. Nach kurzer Rast am Gipfel führen wir zur Buchelalpe. Hier kehrten wir ein. Gestärkt waren die letzten Abfahrtsmeter leicht zu meistern. Zurück am Hotel wurden zügig die Autos beladen und rechtzeitig vor der großen Rückreisewelle konnte zufrieden und glücklich die Heimfahrt am frühen Nachmittag angetreten werden.
Bericht: Christoph Lindemann