Fahrtenberichte

Bericht: 10.06.-17.06.2012 Wandern in Südtirol, wohnen in einem Wellness-Hotel in Schenna

Wanderung des Skiclubs Friedberg in Schenna bei Meran mit Heidi Mörler

Sonntag 10.06. (Anreisetag)
Bis abends 18.00 waren alle da – auch wir: Friedegart, Dieter Päsel, Rainer und Juliane Clausen. Zwar waren wir die letzten, aber dafür haben wir unsere Fahrt um 8.30 Uhr begonnen und nicht um 7.00 Uhr in der Früh. Froh, über den Fernpass, Innsbruck und den Brennerpass die 700 km bis Schenna gut geschafft zu haben, fanden wir uns in der Gaststube des Hotels Kiendl ein und wurden von Heidi Mörler gleich mit Umtrunk und den neuesten Informationen zum nächsten Tag versorgt. Das erste Abendessen übertraf alle Erwartungen: fünf Gänge, und das sollte auch die nächsten Tage so bleiben. Wir hatten alle sehr schöne Zimmer – die Aussicht allerdings war nicht auf ihre Schönheit zu überprüfen: es regnete!

Montag 11.06.
Das Frühstück ließ keine Wünsche offen, aber das Wetter. Es hatte sich seit gestern Abend nicht verbessert! Wenigstens hörte der Regen auf, so dass wir um 10.30 Uhr starten konnten: Mit der Seilbahn 1.450 m hoch auf die Taseralm. Über schmale und gewundene Pfade ging es Wald und an kleinen Wasserfällen vorbei bis nach Videgg. Dünne Nebelschleier verzauberten den Weg – aber von Aussicht war leider nichts zu sehen. In der gemütlichen, warmen Gaststube vom Hiaslbauern ließen wir uns gerne zum ersten deftigen Hüttenmahl nieder. Draußen wurde das Wetter nicht besser. Daher entschloss sich Heidi zum Abstieg. Über die Oberkirner Seilbahn fuhren wir, jetzt von strömendem Regen begleitet, nach Verdins ab. Von dort liefen wir quer am Berg bis zur Seilbahn nach der Taseralm, wo unsere Autos standen. Nun kam die Sonne heraus, es wurde warm und so gestaltete sich der letzte Teil der Wanderung noch recht schweißtreibend. Aber, zurück im Hotel, konnte man ja einmal das Hallenbad ausprobieren und genießen. Heidi hatte wirklich das perfekte Hotel für uns ausgesucht!

Dienstag 12.06.
Regen!!! Es tut mir ja wirklich leid, dass ich immer noch nichts Besseres berichten kann. Was tun? Auf nach Meran! Da war es zwar auch nicht trockener, aber in der Laubengasse gibt es, wie der Name schon sagt, Lauben, also die Möglichkeit, wenigstens einigermaßen trockenen Fußes die Altstadt zu erkunden und schon mal die ersten Mitbringsel zu erstehen. Im Kaffehaus ließ sich Apfelstrudel mit Vanillesauße genießen, dazu ein Capuccino – und schon sah die Welt wieder besser aus. Nachmittags entschlossen wir uns zum Besuch des Botanischen Gartens Trauttmannsdorf. Nicht dass der Regen aufgehört hätte, aber es gab im Garten ein schönes Cafe mit großen Fenstern, so dass wir auf den Teich und den Wassergarten blicken und weiteren Capuccino genießen konnten. Und dann wurde es tatsächlich trockener. Wir konnten den wunderschönen Park besichtigen, der erst vor 10 Jahren angelegt worden ist. Ursprünglich war es wohl nur ein Garten um eine große Burg herum, nun ist daraus eine Kostbarkeit geworden mit verschiedenen Themengärten, seltenen Pflanzen und atemberaubenden Ausblicken über Meran. Im Schloss gab es noch eine Ausstellung über die unterirdische Gartenwelt, d.h. über Pflanzenwurzeln und ihre erstaunlichen Fähigkeiten. Feucht, aber trotz aller Unbilden des Wetters sehr zufrieden, kamen wir wieder im Hotel an.

Mittwoch 13.06.
Sonne!!! Zum erstenmal konnten wir feststellen, dass die Aussicht aus unserem Hotelzimmer in allen Einzelheiten dem Bild entspricht, welches uns Heidi gemailt hatte. In Hochstimmung brachen wir um 9.30 Uhr auf – diesmal von Hafling aus zur Leadner-Alm in 1514 m Höhe. Da es keine Seilbahn gab, hieß es erst einmal kraxeln: Zum „Knottenkino". Das ist ein Aussichtspunkt mit Klappsesseln wie – tatsächlich, wie im Kino, und die Aussicht ins Meraner Tal macht auch jedem Kinofilm Ehre. Wir konnten sie von ganzem Herzen genießen, denn das Schlechtwetter hatte sich in Luft aufgelöst! Zum Abstieg vom Knotten hatten wir viel Zeit – das war für uns Neulinge besonders angenehm – und dann führte der Weg an friedlichen Kühen und Pferden (den bekannten Haflingern) vorbei zur Leadner-Alm. Nach dem Mittagessen wollte uns das Bergwetter noch einmal vorführen, wie es ohne Sonne aussieht, aber das schöne Wetter kam doch wieder durch, und so besuchten wir nach der Bergtour noch kurz den gepflegten Ort Schenna über Meran.

Donnerstag 14.06.
Meran 2000 – das war das Ziel der Gruppe, aber mein Mann und ich haben uns entschlossen, an diesem Tag etwas anderes zu unternehmen. Wir wollten zum Schloss Tirol, und die freundliche Wirtin vom Hotel Kiendl half uns auf den Weg. Erst ging es mit dem Bus nach Dorf Tirol. Dann wanderten wir durch Weinberge, Obstgärten und Wald zur Burg und hatten von dort herrliche Ausblicke ins Tal und auf den Ort. Wir bewunderten die Kapelle mit noch vorromanischen Plastiken, dem großen gotischen Kreuz und fast 1000 Jahre alten Wandmalereien. Im Burgfried befindet sich eine Ausstellung über die alte und moderne Geschichte Südtirols – auch sehr empfehlenswert. Die Seilbahn hoch über der Burg machte uns neugierig. Ein paar Nachfragen später fanden wir uns auf dem Weg zu den „Muthöfen" und erlebten die Fahrt mit der Seilbahn wie einen Flug mit dem Hubschrauber um die Burg Tirol herum. Eine Kaffeepause im Gasthaus an der Bergstation, dann wurde es Zeit für die Heimfahrt, und wir kamen gerade noch rechtzeitig zum Abendessen an. Auch die Meran-2000-Wanderer waren von ihrer Tour hell begeistert.
Bericht: Heidi Mörler:
Wir starteten mit der modernen Seilbahn Meran 2000 auf eine Höhe von 1.900 m. Von dort aus wanderten wir über einen schönen Weg, vorbei an Almenblumen und saftigen grünen Wiesen in Richtung Kiendl-Alm. Diese Alm gehört zu unserem Hotel und kann für Gruppen gemietet werden. Anschließend wurde der Weg eng und steiler und es ging zum Gipfelkreuz Missensteiner Joch. Wunderbare Aussichten hatten wir und natürlich wurde hier das Gruppenbild gemacht.

gipfelkreuz-missensteiner-joch-2012

Nun waren wir schon auf 2.128 m Höhe und gingen steil bergan zur Kesselberghütte auf 2.300 m. Die Temperaturen gingen merklich zurück und wir kehrten in die Hütte ein. Cappuccino und Kuchen für die Einen und Deftiges für die Anderen. Der Abstieg erfolgte auf dem gleichen Weg mit Blick auf den Kratzberger See. So hatten wir einen wunderschönen Tag. Mit der Seilbahn Meran 2000 fuhren wir ins Tal und gingen zu unserem Hotel.

Freitag 15.06.
Auf nach Bozen! Wieder wurden Busse und die Bahn bemüht und zu Heidis Freude erreichten wir problemlos die Seilbahn nach Oberbozen. Auf der Fahrt dorthin grüßten Seiser Alm und die Dolomiten und die Sonne strahlte über alle Berge. Der Einstieg zu den Erdpyramiden erwies sich als herausfordernd, aber gut zu bewältigen, und der Anblick dieser Überbleibsel aus grauer Erdzeitgeschichte war aller Mühen wert. In dieser Größe sind sie in Europa einmalig. Nach dem Mittagessen in einem schönen Gartenlokal mit Ausblick auf den Schlern und die Santner Spitzen
kam der leichtere Teil der Wanderung: Ein Panoramaweg nach Klobenstein, immer leicht bergab, durch schattigen Wald und begleitet von den Dolomiten, dem Schlern, dem Rosengarten, Lang- und Plattkofel – ein Fotomotiv jagte das nächste! In Klobenstein wartete die Rittenbahn auf uns, die seit 100 Jahren die Orte oberhalb Bozens miteinander verbindet. Inzwischen wurde sie natürlich längst modernisiert, trägt aber immer noch viel zur Erschließung dieser Gegend bei. Uns brachte sie zurück nach Dorf Oberbozen und von da aus ging es wieder per Seilbahn, Zug und Bus zurück nach Schenna.

Samstag 16.06.
Unsere Wandergruppe hatte sich ein weiteres Mal in 2000 m Höhe begeben zum Hirzer.
Mein Mann und ich ließen es gemütlicher angehen. Auf Empfehlung unserer Wirtin fuhren wir nach St. Kathrein unterhalb vom Dorf Hafling und gingen von dort zum Sulfner Weiher. Das ist ein kleiner See, umgeben von Schachtelhalm und wilder Iris und von vielen Libellen bevölkert. Der Rückweg sollte ein Naturlehrpfad sein – und er lehrte uns auch etwas: gut auf den Weg zu achten, denn der war sehr naturbelassen! Wohbehalten in St.Kathrein angekommen, schauten wir noch in einem Haflingerhof vorbei. Da gab es nicht nur Pferde, sondern auch zwei zahme Hängebauchschweine! Nachmittags wollten wir eigentlich noch einmal nach Meran, aber die Sonne meinte es inzwischen so gut, dass wir uns lieber in den schönen Hotelgarten setzten und es uns mit Kaffee und Kuchen gut gehen ließen. Abends feierten wir dann Abschied, wieder mit Umtrunk, diesmal aber im Freien. Wie schnell gehen doch 8 Tage vorbei!
Bericht Heidi Mörler:
Die Gruppe fuhr mit dem Bus nach Saltaus und mit der Hirzer Seilbahn nach Klammeben in 1.980 m. Von hier aus starteten wir über Blumenwiesen und kleine klare Wasserfälle und Bächlein über die Hirzer Hütte mit Einkehr auf der Hinteregg Alm.
Das Wetter war traumhaft und so wanderten wir über die Mahdalm in 2.000 m Höhe den wunderbaren Almenweg in dem Rotmoos, begleitet von üppigen Almrosen, die gerade angefingen zu blühen. Zurück zur Hirzer Hütte mit Einkehr und anschließendem Abstieg über die Stafellalm in 1.940 m entlang schöner Wiesenwege und durch einen mit Gebirgsbächen durchzogenen Wald zurück zur Mittelstation der Seilbahn Hirzer und Abfahrt nach Saltaus. Mit dem Bus fuhren wir zurück nach Schenna. Schön hat sich der letzte Wandertag von uns verabschiedet mit wunderbaren Ausblicken.

Sonntag 17.06. (Abreisetag)
Abreise. Einige von uns blieben länger, aber die meisten machten sich auf den Rückweg und kamen nicht ganz ohne Stau, aber gesund und unfallfrei Zuhause an.

Fazit:
Ein großer Dank an Heidi Mörler! Sie hatte diese Woche in allen Einzelheiten perfekt organisiert und uns eine wunderschöne Zeit ermöglicht. Wir haben wieder einmal erlebt, wie schön unsere Welt ist und wie wichtig es ist, sie zu schützen.

Bericht:Juliane Clausen