Fahrtenberichte

Bericht: 26.06.-03.07.2011 Wanderfahrt nach Beatenberg am Thuner See (Schweiz)

Sonntag, 26. Juli

Nach und nach trudeln alle Teilnehmer der Fahrt in „unserem" Vier-Sterne-Hotel „Dorint Blüemlisalp Beatenberg" in 1.200 m Höhe ein.

Wir alle wohnen in schönen großen Appartements mit spektakulärem Blick auf den Thuner See sowie auf Wetterhorn, Schreckhorn, Eiger, Mönch, Jungfrau, Breithorn und Tschingelhorn. Das Haupthaus und die Nebengebäude sind miteinander verbunden. Das Hotel hat einen schönen Wellnessbereich mit Sauna, Dampfbad und großem Schwimmbecken. Das Essen ist ausgezeichnet, das Personal sehr freundlich.

Montag, 27. Juni

Nach dem Frühstück, das keine Wünsche offen lässt, fahren wir mit der Zahnradbahn von Beatenberg zum Niederhorn (1.950 m). Dort erwartet uns schon Fritz Bieri, einheimischer Bergführer und Fotograf, den Heidi Mörler ausfindig gemacht hat.

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Mit ihm laufen wir am Güggelsgrat entlang. Von dort haben wir u.a. einen Blick in das Justistal, in das wir am Donnerstag wandern werden. Es ist herrliches Sommerwetter. Überall blüht es: Alpenrosen, Trollblumen und vieles mehr. Immer wieder haben wir den herrlichen Blick auf das Wetterhorn (3.701 m), das Schreckhorn (4.078 m), auf Eiger (3.870 m), Mönch (4.099 m) und Jungfrau (4.158 m). Wir kommen an einem Tümpel vorbei, der durch Algen tiefrot gefärbt ist. Plötzlich sehen wir hoch oben auf einem Fels ein Steinbockkitz, und etwas später an einer anderen Stelle zwei kapitale Steinböcke mit mächtigem Gehörn. Sie kümmern sich gar nicht um uns und lassen sich in Ruhe fotografieren und filmen.

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Später trennt sich die Gruppe: Die Unermüdlichen laufen mit Fritz Bieri zum Gemmenalphorn und von dort nach Waldegg, die anderen laufen mit Heidi Mörler gleich bergab nach Waldegg. Von dort geht es mit dem Bus zurück nach Beatenberg.

Dienstag, 28. Juni

Mit den Autos fahren wir nach Lauterbrunnen, von dort mit der Zahnradbahn nach Wengen und weiter mit der Kabinenbahn zur Station des Männlichen in 2.222 m Höhe. Von dort laufen wir bei herrlichem Sommerwetter zunächst auf den Männlichen-Gipfel (2.345 m) und genießen die Aussicht, dann geht es den Panoramaweg entlang bis zur Kleinen Scheidegg (2.061 m). Ein herrlicher alpiner Spaziergang vor grandioser Kulisse, durch ein Meer von Alpenblumen in allen Farben und immer mit Blick auf die Eigernordwand, auf Mönch und Jungfrau.

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 Auf der Kleinen Scheidegg machen wir auf der Terrasse der Hütte eine längere Pause, stärken uns und genießen den herrlichen Ausblick, ehe wir zur Station Wengeralp hinabgehen und wieder zurückfahren.

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Mittwoch, 29. Juni

Heute hat es abgekühlt. Da Regen angesagt ist, fahren wir von Beatenberg mit der Zahnradbahn hinunter zur Beatenbucht am Thunersee. Wir laufen den Pilgerweg entlang durch den Wald bis zu den Beatushöhlen, Bis dahin schaffen wir es gerade noch trockenen Fußes, aber dann fängt es auch schon an zu regnen. Das stört uns nicht, denn wir schließen uns einer einstündigen Führung durch die Tropfsteinhöhlen an. Schon vor Jahrtausenden wurden sie von Höhlenbewohnern besiedelt. Im 6. Jahrhundert wohnte der heilige Beatus hier, der der heidnischen Bevölkerung das Christentum verkündete. Im Jahre 1903 begann die Erschließung der Höhlen.

Nach der interessanten Führung stärken wir uns und laufen durch strömenden Regen bis zu einer Bushaltestelle, fahren nach Interlaken und steigen nach einer kurzen Kaffeepause in einen anderen Bus, der uns zurück nach Beatenberg bringt. Der Thuner See ist vollkommen in dicke Wolken gehüllt. Man sieht ihn nur, wenn diese kurz aufreißen.

Donnerstag, 30. Juni

Es regnet. Deshalb warten wir noch ab und starten unsere Wanderung von Beatenberg zum Justistal unterhalb des Nebelhorns erst gegen 11.00 Uhr. Vorher spendiert unser Geburtstagskind Paula im Foyer des Hotels eine Runde. Auf dem Weg zum Justistal haben wir einen schönen Blick auf den Thuner See und auf Spiez. Das Tal ist landschaftlich sehr schön und macht bei dem trüben, wolkenverhangenen Wetter einen verwunschenen Eindruck. An einem kleinen Fluss entlang laufen wir weit in das Tal hinein bis zu einer urigen Almhütte, wo der gute Schweizer Käse hergestellt wird. Dort kehren wir ein, das heißt, wir setzen uns auf die schmale Terrasse direkt vor dem Haus.

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 In dem Gebäude ist auch der Kuhstall untergebracht, so dass wir von der Terrasse durch die halbhohe Tür in den Stall sehen können und als musikalische Untermalung ständig das gemütliche Läuten der Kuhglocken hören. Als wir Kaffee bestellen, schiebt uns der Wirt ein großes Glas Nescafé auf den Tisch, eine Kanne heißes Wasser, frische Sahne und eine Flasche Schnaps (letztere zum Desinfizieren, wie gelästert wird). Christoph macht es sich auf der langen Bank bequem und hält sein Mittagsschläfchen. Bevor wir uns auf den Rückweg machen, schauen wir noch in ein kleines Nebengebäude, in dem unzählige große Käse reifen, die wir auch kaufen können.

Freitag, 1. Juli

Heute haben wir trockenes Wetter mit Sonnenschein, aber nicht mehr so hochsommerliche Temperaturen wie an den ersten beiden Tagen. Mit dem Bus fahren wir nach Waldegg. Es folgt ein längerer Aufstieg durch blühende Almwiesen, Unterwegs treffen wir auf eine Gruppe von Gleitschirmfliegern.

Ab Mittelhag bilden sich zwei Gruppen: Eine Gruppe läuft die kürzere Strecke über Holzflüe und Bülbach hinunter nach Habkern. Unsere Gruppe läuft die längere Strecke, die bei Alpiglen hinunter nach Hellbode und dann hinüber nach Habkern führt .Wir laufen vorbei an Felsblöcken, die 70 Mio. Jahre alt sind, über Moorwiesen mit Wollgras und durch den Wangwald.

In Habkern treffen sich beide Gruppen wie verabredet im „ Hotel Bären" zu einem kleinen Imbiss. Anschließend bummeln wir durch den Ort, besichtigen die Kirche und fahren mit dem Bus zurück nach Beatenberg.

Samstag, 2. Juli

Heute, an unserem letzten Urlaubstag, fahren vier der Unsrigen auf das verschneite Jungfraujoch, um zu filmen und zu fotografieren, zwei machen mit dem Auto eine sight-seeing-tour rund um den Thuner See.

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Alle anderen fahren mit den Autos nach Wilderswil und von dort mit der steilsten Zahnradbahn der Schweiz (schöne Aussichten!) zur Bergstation Schynige Platte. Dort laufen wir zunächst auf einem Rundweg durch den schön angelegten Alpengarten. In dem Alpengarten sind viele Alpenblumen und -gewächse angepflanzt und mit Namensschildern versehen.
Hier treffen wir auf eine große Gruppe japanischer Touristen.

Weiter geht es an Bahnstation und Berghotel vorbei auf den Panoramaweg Louchernhorn. Wir laufen zum Aussichtspunkt Daube und weiter zum Oberberghorn Richtung Louchernhorn. Eine grandiose Bergkulisse begleitet unsere Tour. Tief unten liegt der tiefblaue Brienzer See, auf der anderen Seite markiert die Silhouette von Eiger, Mönch und Jungfrau den Horizont. Die Almwiesen sind mit bunten Blumen übersät. An einer Wegkreuzung rasten wir und packen unsere Brötchen aus, Es kommt ein kalter Wind auf. Wir laufen weiter Richtung Bergstation. Auf der Terrasse des Berghotels genießen wir bei einem Kaffee die herrliche Aussicht, ehe wir mit der Zahnradbahn wieder zurück nach Wilderswil und von dort mit den Autos nach Beatenberg fahren.

Nach unserem letzten gemeinsamen Abendessen im Hotel bedankt sich Paula im Namen der Gruppe bei Heidi Mörler für die wunderschöne, gelungene Bergwanderwoche.

Leonore Schröder